Mithilfe dieser Unterrichtsmaterialien können Schüler:innen in die Spieltheorie, sowie in zwei konkrete Methoden, das Ultimatum-Spiel und das Diktator-Spiel, eingeführt werden. Die Bedingungen und Spielregeln dieser Spiele sollen die Problematik der Verteilung von Ressourcen in einer Gruppe widerspiegeln. In beiden Spielen erhält ein Spieler einen Geldbetrag und muss sich dann entscheiden, ob er/sie einen Teil des Geldes einer unbekannten (anonymen) zweiten Person geben möchte. Der erste Spieler kann geben, was er will, oder nichts. Beim Diktator-Spiel hat Spieler 2 eine passive Rolle und muss die angebotene Summe einfach annehmen. Beim Ultimatum-Spiel muss Spieler 2 jedoch entscheiden, ob er die ihm überlassene Summe annimmt oder ablehnt. Wenn er ablehnt, erhalten beide Spieler nichts.

Verhaltensforscher:innen spielen diese Spiele mit erwachsenen Menschen in verschiedenen Kulturen, aber auch mit Kindern und sogar mit anderen Tierarten. Sie erforschen damit die Tendenzen von Menschen (und anderen Tierarten) für Gerechtigkeitssinn und altruistisches Verhalten, sowie die proximaten und ultimaten Ursachen für dieses Verhalten. Diese Experimente lassen auch Schüler:innen über die Natur des menschlichen Altruismus, unseren Sinn für Gerechtigkeit, erlernte soziale Normen und deren Variation zwischen Individuen und Kulturen nachdenken. Sie weisen darauf hin, warum eine wahrgenommene gerechte Verteilung von Ressourcen für die Nachhaltigkeit einer Gemeinschaft wichtig ist.