Im Verlauf unserer Evolutionsgeschichte lebten unsere Vorfahren in immer größeren Gruppen. Aufgrund der Notwendigkeit der Arbeitsteilung (Nahrungssuche, Werkzeugherstellung, Kinderbetreuung, Nahrung verarbeiten, …) waren unsere Vorfahren von der Gruppe abhängig. Für den größten Teil der ca. 250.000jährigen Geschichte unserer Art lebten Menschen in kleinen Jäger-und-Sammler-Gruppen von bis zu ca. 150 Menschen. Laut einigen Anthropologen ist 150 noch immer die maximale Gruppengröße, in der Menschen fähig sind, alle einigermaßen gut zu kennen und miteinander vertraut zu sein (Dunbar-Zahl). 

Doch dank unseres sozialen Temperaments, der Fähigkeit für Sprache und symbolisches Denken können wir Menschen auch gegenüber Unbekannten eine gemeinsame Identität, freundliche Beziehung und Vertrauen aufbauen, mit ihnen zusammenarbeiten und Wissen austauschen. 

Historiker schätzen, dass die erste Stadt mit mehr als 1000 Menschen vor 9000 Jahren entstand – erst “vor kurzem”. Heute gibt es ungefähr 20 Megastädte mit einer Bevölkerung von mehr als 20 Millionen, und ungefähr 160 Städte mit einer Bevölkerung von mehr als 1 Million. Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in Städten, und laut einiger Voraussagen soll dies bis zum Jahr 2050 auf 70 % ansteigen. 

Das Ziel 11 der globalen Nachhaltigkeitsziele ist es, die Städte und Siedlungen, in denen Menschen leben, inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu gestalten.

Welche Fakoren motivieren Menschen dazu, in Städten zu leben?

Wie werden Menschen in der Zukunft zusammen leben? 

Was für Auswirkungen wird die Urbanisierung für die zukünftige Evolution unserer Art haben? Wird die Urbanisierung eher positive oder eher negative Auswirkungen für menschliches Wohlbefinden und für die nachhaltige Entwicklung unserer Art haben? 

Was können wir tun, damit ein Zusammenleben in Städten positive Auswirkungen für uns und unsere Umwelt hat?

mehr Daten und Informationen zu Urbanisierung:  https://ourworldindata.org/urbanization

Soziale Vernetzung

Es gibt Anzeichen, dass unsere Vorfahren vor ca. 300 000 Jahren zunehmend mit anderen Gruppen vernetzt waren. Sie tauschten scheinbar wertvolle Ressourcen untereinander aus – der Beginn des Tauschhandels. Durch unsere sozialen Fähigkeiten und unsere Fähigkeit für Sprache und symbolisches Denken ist unsere Art in der Lage, mit fremden Artgenossen Beziehungen aufzubauen, die nicht von Konkurrenz sondern von Kooperation geprägt sind, mit gegenseitigem Vorteil. Die komplexeren Werkzeuge der Mittleren Steinzeit wurden zunehmend aus regionalen Materialien hergestellt. Bei einigen Ausgrabungen in Kenia wurden z.B. Werkzeuge gefunden, deren Material zu 50 % aus bis zu 90 km Entfernung stammte. Einige Archäolog:innen vermuten, dass diese soziale Vernetzung bei den damaligen starken Umweltschwankungen überlebenswichtig war. 

Vor ca. 50 000 hatten Menschen vermutlich bereits Boote, die Meere überqueren konnten, und sie betrieben Tauschhandel entlang Küsten. Auch die Domestizierung von Tieren erleichterte die Vernetzung zwischen Menschengruppen: Lasten konnten mithilfe von Lasttieren wie Kamelen über weite Strecken transportiert werden. Technologien wie Schiffe, Eisenbahn, Automobilindustrie und Internet beschleunigten diese Vernetzung der Welt.

Wie wird die globale Vernetzung die Evolution unserer Art in Zukunft beeinflussen?

Wird soziale Vernetzung positive Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Menschen haben oder wird es Herausforderungen geben? Werden wir in der Lage sein, kooperative Beziehungen auf globaler Ebene und über kulturelle Vielfalt hinweg aufrechtzuerhalten?

Welche Auswirkungen könnte die Nutzung von Ressourcen im Zusammenhang mit sozialer Vernetzung – etwa für Handel, Reisen und Internetnutzung – auf die ökologische Nachhaltigkeit haben?

Haupthandelswege der Seidenstraße im 2. Jhd. v. Chr. Bildquelle

Exponentielle Zunahme des globalen Welthandels (Wert von exportierten Waren). 

 

Durch effizientere und kostengünstigere Technologien und dem Anstieg des Lebensstandards in vielen Ländern stieg auch der internationale Tourismus immer mehr an.

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